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Neue Ära auf Schienen: Die Deutsche Bahn präsentiert den ICE L
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Neue Ära auf Schienen: Die Deutsche Bahn präsentiert den ICE L
Die Deutsche Bahn hat den neuen ICE L vorgestellt, der ab Mitte Dezember 2025 Fahrgäste mit mehr Komfort, Barrierefreiheit und verbessertem Handyempfang überzeugen soll. Trotz anfänglicher Verzögerungen verspricht der Zug eine modernere Reiseerfahrung.
Wichtigste Punkte
- Die Deutsche Bahn (DB) hat den neuen ICE L (steht für "Low Entry") in Berlin vorgestellt.
- Der Zug zeichnet sich durch einen barrierefreien Einstieg ohne Stufen aus, was besonders für Reisende mit eingeschränkter Mobilität von Vorteil ist.
- Weitere Neuerungen umfassen mobilfunkdurchlässige Scheiben für besseren Handyempfang und eine tageszeitabhängige Lichtsteuerung.
- Der ICE L soll ab Mitte Dezember 2025 zunächst auf der Strecke Berlin-Köln eingesetzt werden.
- Die DB hat insgesamt 79 ICE L beim spanischen Hersteller Talgo bestellt.
- Die Bahn erhofft sich durch den Einsatz neuer Züge eine Verbesserung der Pünktlichkeit im Fernverkehr.
Hintergrund
Die Deutsche Bahn steht seit längerem unter Druck, die Qualität und Pünktlichkeit im Fernverkehr zu verbessern. Ein wesentlicher Kritikpunkt war bisher die mangelnde Barrierefreiheit vieler Züge und Bahnhöfe. Mit der Einführung des ICE L soll ein wichtiger Schritt in Richtung eines inklusiveren und komfortableren Reiseerlebnisses gemacht werden. Die Bestellung der Züge bei Talgo ist Teil einer größeren Investitionsoffensive in die Modernisierung der Fernverkehrsflotte. Die ursprüngliche Planung sah einen Betriebsstart bereits im Herbst 2024 vor, der sich jedoch aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen im Zulassungsprozess verzögerte.
Zahlen & Fakten
- Bestellte Züge: 79 ICE L
- Hersteller: Talgo (Spanien)
- Sitzplätze pro Zug: ca. 560
- Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h (geringer als bei vorherigen ICE-Modellen)
- Geplanter Betriebsstart: Mitte Dezember 2025
- Erste Einsatzstrecke: Berlin-Köln
- Pünktlichkeit im September 2025: 55,3 Prozent aller ICE- und IC-Züge erreichten pünktlich ihr Ziel.
- Bahnchefin: Evelyn Palla (seit Ende September im Amt)
- Vorstand DB Personenfernverkehr: Michael Peterson
Einordnung
Die Einführung des ICE L ist ein wichtiger Schritt für die Deutsche Bahn, um ihr Image zu verbessern und den Fernverkehr attraktiver zu gestalten. Die Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt, der besonders von Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität und Familien mit Kinderwagen begrüßt wird. Der verbesserte Handyempfang und das modernere Design sollen das Reiseerlebnis insgesamt angenehmer machen. Allerdings ist die geringere Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen ICE-Modellen ein potenzieller Nachteil. Die Bahn erhofft sich durch den Einsatz der neuen Züge auch eine Steigerung der Pünktlichkeit, was jedoch erst die Praxis zeigen muss. Der ökologische Verkehrsclub (VCD) lobt die Barrierefreiheit, mahnt aber gleichzeitig weitere Verbesserungen an den Bahnhöfen an.
Ausblick
Nach dem Start auf der Strecke Berlin-Köln sollen die ICE L ab Mai 2026 auch auf der Strecke Berlin-Hamburg-Westerland eingesetzt werden. Weitere Verbindungen, unter anderem ins Allgäu, sind ab Juli 2026 geplant. Es bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Bahn die Pünktlichkeit durch den Einsatz der neuen Züge tatsächlich verbessern kann. Ein wesentlicher Faktor wird auch die Zuverlässigkeit der Züge sein, da die anfänglichen Verzögerungen im Zulassungsprozess Bedenken aufkommen ließen. Zudem wird die DB weiterhin in die Modernisierung der Bahnhöfe investieren müssen, um eine umfassende Barrierefreiheit zu gewährleisten. Die Erfahrungen mit den ersten Einsätzen des ICE L werden zeigen, ob das Konzept aufgeht und ob weitere Züge dieser Bauart bestellt werden.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-fernverkehr-ice-100.html